Obwohl die Erdnuss in tropischen und subtropischen Regionen auf der ganzen Welt angebaut wird, ist sie in der westlichen Hemisphäre beheimatet. Die Erdnusspflanze stammt wahrscheinlich aus Brasilien oder Peru, obwohl es keine fossilen Aufzeichnungen gibt, die dies belegen.
Seit Menschen in Südamerika Töpferwaren herstellen (ungefähr vor 3.500 Jahren), stellen sie Gefäße her, die wie Erdnüsse geformt und mit Erdnüssen verziert sind. Gräber alter Inkas, die entlang der trockenen Westküste Südamerikas gefunden wurden, enthalten oft mit Erdnüssen gefüllte Krüge, die den Toten als Nahrung für das Jenseits zurückgelassen wurden. Erdnüsse wurden bis in den Norden Mexikos angebaut, als die Spanier mit der Erforschung der Neuen Welt begannen. Die Entdecker brachten Erdnüsse zurück nach Spanien und von dort brachten Händler und Entdecker Erdnüsse nach Afrika und Asien. In Afrika wurde die Pflanze in der westlichen tropischen Region verbreitet.
Erdnüsse kamen als Folge des Sklavenhandels nach Nordamerika und wurden im gesamten Süden der Vereinigten Staaten angebaut. Im 17. Jahrhundert wurden Erdnüsse, damals „ground nuts“ oder „ground peas“ genannt, von Botanikern untersucht und als ausgezeichnetes Futter für Schweine angesehen. Aufzeichnungen belegen, dass Erdnüsse um 1800 in South Carolina kommerziell angebaut und als Öl, Lebensmittel und als Ersatz für Kakao verwendet wurden. Bis 1900 wurden Erdnüsse jedoch nur in kleinem Umfang angebaut. Sie galten teilweise als Nahrung für die Armen. Anbau und Ernte waren aufwändig und mühsam, bis um die Jahrhundertwende arbeitserleichternde Geräte erfunden wurden. Die Erdnuss blieb im Grunde ein regionales Lebensmittel, das mit dem Süden der USA verbunden ist.
Der erste bemerkenswerte Anstieg des U.S.-Erdnusskonsums kam 1860 mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs. Sowohl Soldaten aus dem Norden als auch aus dem Süden verwendeten die Erdnuss als Nahrung. In der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Erdnüsse als Snack verzehrt, frisch geröstet von Straßenhändlern und bei Baseballspielen und Zirkussen verkauft. Trotz steigender Erdnussproduktion in dieser Zeit wurden Erdnüsse weiterhin von Hand geerntet. Dies hatte zur Folge, dass Stängel und anderes die Erdnüsse verunreinigten. Schlechte Qualität und mangelnde Einheitlichkeit sorgten für eine geringe Nachfrage nach Erdnüssen.
Um 1900 wurden Geräte zum Pflanzen, Kultivieren, Ernten und Pflücken von Erdnüssen aus den Pflanzen sowie zum Schälen und Reinigen der Kerne erfunden. Mit diesen mechanischen Hilfsmitteln stieg die Nachfrage nach Erdnüssen schnell für die Produktion von Öl, gerösteten und gesalzenen Nüssen, Erdnusscreme und Süßwaren. George Washington Carver begann seine Forschung über Erdnüsse 1903 am Tuskeegee Institute in Alabama. Diese Forschungen ließen ihn Verbesserungen im Anbau entdecken. Außerdem entwickelte er mehr als 300 Verwendungsmöglichkeiten für Erdnüsse (einschließlich Schuhcreme und Rasierschaum).
Der talentierte Botaniker erkannte den Wert der Erdnuss als Cash-Crop und schlug vor, Erdnüsse als Fruchtwechsel in den südöstlichen Baumwollanbaugebieten anzupflanzen. Hier bedrohte das Insekt des Kapselrüsselkäfers die regionale Landwirtschaft. Die Bauern hörten auf die Ratschläge von Carver und die Landwirtschaft im Süden veränderte sich nachhaltig. Wegen seiner Arbeit zur Förderung des Anbaus und Konsums gilt Dr. Carver als Vater der Erdnussindustrie.
Die Erdnussproduktion stieg während und nach den Weltkriegen aufgrund der Popularität der Erdnuss bei den Alliierten und als Folge des Babybooms der Nachkriegszeit rapide an.
Heute findet man Erdnüsse in einer Vielzahl von Produkten. Sie sind ein fester Bestandteil vieler Gerichte auf der ganzen Welt. Zu den häufigeren Anwendungen gehören Snacks, Süßwaren und Backwaren sowie Erdnusscreme, Saucen und Toppings.
Regierungsbeteiligung
Die U.S.-Regierung führte in den frühen 1900er Jahren landwirtschaftliche Unterstützungsprogramme ein, um die Produktion wichtiger Nahrungspflanzen, einschließlich Erdnüssen, zu fördern. Heute wird die Produktion von Erdnüssen vom U.S.-Landwirtschaftsministerium unter der Schirmherrschaft der vom U.S.-Kongress im Jahr 2002 verabschiedeten Agrargesetzgebung überwacht.